Magda Krawcewicz. Hamburger Mensch #222 - Kathrynsky's

Freitag, Juli 03, 2020

Magda Krawcewicz. Hamburger Mensch #222

Durch Susanne (HH Mensch #218) habe ich Magda Krawcewicz kennengelernt. Susanne hat mir ans Herz gelegt diese talentierte, inspirierende und lustige Frau auch vorzustellen. Was soll ich sagen, sie lebt schon doppelt so lange wie ich in dem schönsten Stadtteil Hamburgs und ich bin beeindruckt von ihrer Kunst. Denn sie ist mehr als vielfältig. Wieso das so ist und wie sie zu dem kam, was sie heute tut, erzählt sie euch nun selbst, also los, liebe Magda, wer bist du?

MAGDA KRAWCEWICZ

Ich lebe arbeite als Bildende Künstlerin in Hamburg
Wie mein Nachname es bereits verrät, habe ich polnische Wurzeln.
Vor dem Umzug nach Hamburg habe ich 2 Jahre in Chicago verbracht.


Seit wann bist du in Hamburg? 

Ich lebe seit 32 Jahren in Hamburg, davon seit 19 Jahre in der Neustadt.

© Caren Detje

Erzähl mal von deinem Beruf? 

Der Anfang war noch angewandt, ich habe in Hamburg Fotografie studiert und auch längere Zeit den Beruf ausgeübt. Parallel hatte ich seit Studientagen Ateliers unter anderem in Altona, St. Pauli, Niendorf und sieben Jahre in Eimsbüttel, um dort erstmal im „verborgenen“ meine künstlerische Sprache zu entwickeln. Meine Arbeiten wurden freier und es kamen neue Disziplinen zur Fotografie hinzu.

Mittlerweile gehören Malerei, Zeichnung und Skulptur (überwiegend aus Porzellan) zu den Bereichen in denen ich mich gerne bewege. Seit zwei Jahren arbeite ich in einem sehr schönen Atelier in Ottensen an meiner Kunst. Hier bereite ich Ausstellungen und Publikationen vor und brenne im eigenen Ofen Skulpturen. So entstehen Arbeiten für Kooperationen mit Galerien wie aktuell der Galerie Holthoff (https://www.21st-edition.com) und Porzellanarbeiten in kleiner Auflage für ein Privatmuseum vor den Toren Hamburgs, das WAI - Woods Art Institute. Das ist auf jeden Fall einen Besuch wert (https://woodsartinstitute.com)!

© Caren Detje

Mein Arbeitsalltag ist sehr selbstbestimmt, was Vor -und Nachteile haben kann … ich würde mir keine andere Arbeitsweise mehr vorstellen wollen. Das erfordert zwar Selbstdisziplin gleichzeitig gibt es viel Raum zum Experimentieren, Denken und Forschen. Etwas nerdy und introvertiert das ist mir schon klar … ich genieße es aber sehr.

Ich lasse mich zu gerne von Mythen und Symbolen, der Unterwasserwelt (Korallen und Medusen), Kunst und Wunderkammer-Kabinette, Mineralien und organischen Formen wie Federn und versteinerten Objekten inspirieren.


Was wäre dein Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Vielleicht würde ich als Studio Keramiker traditionell irgendwo in Irland in einer Werkstatt arbeiten oder Psychologie studieren. Im Grunde bin ich jetzt auch in mehreren Berufsfeldern tätig, das finde ich sehr bereichernd und erfüllend. 


Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Spaziergänge an der Elbe, lesen in der Hängematte, mit Freunden essen gehen … meistens in den netten Restaurants in der Paul-Rosen Straße auf St.Pauli oder mit meinem Partner verreisen. 

©  Caren Detje
© Jens Umbach

In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?

In der Neustadt und mit einem Fuß an der Elbe…
                       
 
Möchtest du nochmal in einem anderen wohnen?

Warum?





Wo würdest du dein Traumhaus bauen? 

Am liebsten ein Atelier/Wohnatelier bauen … und einen Garten anlegen. Im Alten Land?


Ist Hamburg für dich eine Kulturstadt?


Ja und Nein. Es gibt ein gutes kulturelles Angebot an Theater, Lesungen, Ausstellungen und Konzerten u.v.m. Dennoch könnte einiges für Kunst und Kulturschaffende getan werden. Generell mehr Verständnis und Zuwendung seitens der Stadt mit mehr Engagement in Bereichen wie bezahlbaren Atelierflächen, Stipendien und eine etwas lebendigere Galerielandschaft wäre wünschenswert. Für mich gehört zur Kultur auch geselliges Zusammenkommen, die Treffpunkte wie Restaurants und Cafés die es jetzt immer noch so schwer haben.


Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst? 

Das ist schwer auszuformulieren … einige Ideen, die ich habe:
  • Kostenloser Zutritt in alle Museen an einem Tag der Woche.
  • Ein sehr günstiges Jahresticket für den Nahverkehr.
  • Mehr Einsatz für das Thema bedingungsloses Grundeinkommen.



Warum lebst du in Hamburg und nicht Berlin, Istanbul oder New York? 

New York ist sehr inspirierend, das Tempo dieser Stadt unfassbar und schön. Im Alltag bestimmt anstrengend.
Berlin schwankt zwischen inspirierend und deprimierend …
Istanbul habe ich noch nicht kennengelernt.

Das hat was mit Wurzeln schlagen zu tun, mit Menschen und Orten die ich gerne um mich habe. Hamburg ist mir vertraut und es hat eine gute Lebensqualität – auch an grauen
verregneten Tagen fühlt es sich heimatlich an.


Alster oder Elbe?


Elbe - egal ob Richtung Blankenese oder Entenwerder … beides top. 


Wieviele Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

Immer - Nachts im Schlafmodus.




Keine Frage, doch ein wenig Platz für etwas was du mal loswerden möchtest: 

Ich wünschte mir, dass die schönen Künste als Sinneserfahrung mehr Menschen in ihrem Alltag erreichen könnten. 




Lieblingslied / buch / serie des Moments?

Musik: von Joep Beving, mehrere Alben.
Meistens Hörbücher und Podcasts …

                       
Lieblingslied / buch / serie forever ever?



Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt mal angeschaut haben sollte: 

Für einen schönen Tag in Hamburg: 
  • Die laufende Ausstellung in den Deichtorhallen besuchen, 
  • an der Elbe entlang zum Entenwerder Café radeln und auf dem Ponton den Blick aufs Wasser genießen. 
  • Abends im Vienna essen.


Möchtest du jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Alle lieben Freunde, die über die Jahre mir und meiner Kunst zugewandt waren und sind … 


© Valereia Mitelman


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