Tim Geißler. Hamburger Menschen #52 - Kathrynsky's

Freitag, September 12, 2014

Tim Geißler. Hamburger Menschen #52

Ich selbst befinde mich zwar im Moment in der andalusischen Sonne, doch deswegen fällt die wöchentliche Serie "Hamburger Menschen" nicht aus. Tim habe ich, genau wie Kristin (letzte Woche im Interview), auf der Driftwood Travelling Reise kennengelernt. 

Er ist ebenfalls ein Teil der P/ART Producers Artfair Messe, die seit gestern (bis Sonntag) in Hamburg stattfindet. Es hat nicht nur Spaß gemacht ihm im Urlaub beim surfen zuzusehen, sondern auch zu hören, was er erzählt ... von Kunst und Reisen. Noch ein bißchen mehr erzählt er heute hier im Interview. Los geht es,

Wer bist du, woher kommst du? 

Ich bin Tim Theo Geissler und komme gebürtig aus München.

 
Seit wann bist du in Hamburg?

Seit 3 Jahren.

Erzähl mal von deinem Beruf.

Ich habe eine Kunstmesse in Hamburg gegründet, mit einem etwas anderem Ansatz als herkömmliche Kunstmessen. Es ist eine Produzentenkunstmesse. d.h. Es stellen keine Galerien oder Institutionen aus sondern die Künstler selber. Alle Künstlerinnen und Künstler sind über ein aufwändiges Bewerbungs- und Juryverfahren ausgewählt und werden auf der Messe kuratiert ausgestellt. Das ganze findet dieses Jahr vom 11-14 September in den Phönix-Fabrikhallen in Harburg statt.


Was wäre deine Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Ich wäre Wahlfänger. Das wollte ich schon immer mal werden. Es ist zwar ethisch vollkommen unkorrekt aber ein Kindheitstraum. - statt Astronaut.

Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Dann arbeite ich nicht. Meistens versuche ich zu lesen. Und dann kommt meine wildgewordene Tochter und will toben. Mein Ziel ist es immerhin, wenn irgendwann an einem Tag einmal die ToDo's abgeschlossen sein sollten, mich hinzusetzten und mir meinen Literaturhaufen anzueignen. Meistens schlafe ich dann ein.



In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?

Roterbaum

Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen?

Ja in Pauli oder wieder im Karoviertel. 


Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

Schwierige Frage. Mit Sicherheit am Meer. Und es muss der Atlantik sein. Blau-grau und kalt mit viel Gischt und Getöse. 


Was macht Hamburg für dich zur Kulturstadt #1?

Eine noch schwierigere Frage. Hamburg ist für mich ehrlich gesagt keine großartige Kulturstadt. Das hat die Politik leider verschlafen zu mindestens in Sachen bildender Kunst. 
Es gibt gute Ort und auch immer wieder gute Entwickelungen, aber das große drumherum, die vielen kleinen Off-Spaces, die neuen Konzepte, sie fehlen hier oder blitzen nur ab und an auf.

Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

Ich würde versuchen zu stören. Alt eingesessenes mit neuen Ideen und Gedanken konfrontieren. Alle Lampedusa Flüchtlinge nach Hamburg einziehen lassen. Möglichst viel Geld für Kultur ausgeben und ganz schnell wieder abgewählt werden.


Warum Hamburg und nicht Berlin oder New York?

Naja, da gibt es ja einen recht großen Unterschied zwischen Berlin und NYC. New York ist einfach eine grausame Stadt. Ich war vor ein paar Jahren längere Zeit da und ich muss sagen ich muss nicht mehr hin. Es ist eine Stadt mit Menschen die aus puren Narzissten besteht. Einer kreativer als der andere und alles, wirklich alles wird nach dem amerikanischem Sinnbild in Geld verrechnet. Selbst die 'Subkultur' lebt ausgehend der europäischen Geschichte und hat sie in ihre Zeit ist Geld maxime verwurstet. Es ist für mich dort viel mehr schein als wirklich gedachte und gelebte Kultur. Berlin ist wiederum ein ganz andere Stadt, zwar ist es auch dort so, dass die meisten flecken mit dem Berliner Stadtmarketing verklebt sind, doch ist es immer noch ein melting Pot für Kreative aus der ganzen Welt, mit seinen Vor- und Nachteilen.
Hamburg lebt dagegen eine viel mäßigere Stadtkultur.

Alster oder Elbe?

Elbe – Schiffe sind interessanter als Enten. 


Wieviel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

Ich bin selber schuld und es hat was leicht krankes: NON-STOP

Keine Frage, Platz für deine Antwort oder was du loswerden möchtest:


Lieblingssong des Moment?

Ein sehr zu empfehlendes Konzeptalbum ist das von B.Fleischmann: The Humbucking coil.
Lieblingssong forever?

Den gibt es nicht.
Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt angeschaut haben sollte:
  1. Mit dem Fahrrad in den Hafen
  2. Einmal durch die Alster schwimmen
  3. Am Flughafen ist eine Fußgängerbrücke die den Flughafen mit einer Einfamilienwohnsiedlung verbindet. Am Anfang der Brücke steht eine Denkmal einer Zwangsarbeiterbaracke. Ein ziemlich skurriles Bild die Geschichte zwischen diesen Welten eingeklemmt. 


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