Nicole Hansen. Hamburger Menschen #37 - Kathrynsky's

Freitag, Mai 30, 2014

Nicole Hansen. Hamburger Menschen #37

Bauchschmerzen vor Lachen, weil man so viel Unsinn redet, sich selbst von dem Anderen erklären lassen ohne viel sagen zu müssen und das Verständnis dafür, dass man füreinander da ist, auch wenn man schon eine Weile nichts voneinander gehört hat – so kann ich unsere Freundschaft beschreiben und weil sie eine so tolle Frau ist, bin ich sehr froh, das sie heut die Fragen in Hamburger Menschen beantwortet, denn sie kann noch viel mehr als Freundin sein. Schieß mal los, liebe Nicci, oder für mich auch Nicci Love:

Wer bist du?

Nicole Hansen, fast 32 – Freunde nennen mich Nicci  - damit haben sie aber erst angefangen seitdem ich ca. 28 bin - vielleicht find ich das deshalb ganz süss, weil mir das nicht schon in der Kindheit verdorben wurde einen niedlichen Spitznamen zu haben. Wusstest du dass fast alle Nicole's die '82 geboren sind so heissen, weil Sängerin Nicole den Grand Prix de Eurovision in selben Jahr gewonnen hat?! – ein bisschen Frieden eben ...


Woher kommst du?

Ursprünglich aus einem winzigen Ort in der Nähe von Erfurt - Friedrichroda heisst der. Gewohnt hab ich in den letzten 10 Jahren allerdings in 5 Städten: München, Frankfurt, Köln, Erfurt und jetzt Hamburg.

Seit wann bist du in Hamburg?

Seit dem 29. September 2012 – weiss ich so genau weil ich an diesem (meinem ersten) Tag in Gummistiefeln und strömenden Regen, Wohnungsgesuche, an sämtliche Haustüren in der Schanze geklebt hab – mit Erfolg! Trotz des Regens war es ein sehr schöner Tag - vielleicht bin ich der einzige Mensch auf der Welt der das Hamburger Schietwetter richtig gerne mag - bestimmt hab ich das Schietwetter-Kakao-Couch-Gen zusammen mit meinem nordischen Nachnamen verpasst bekommen.


Erzähl mal von deinem Beruf?

"Und was machst du so?", die Frage fand ich immer besonders schwer zu beantworten – vor allem mal so eben zwischen Tür und Angel, nachdem man sich gerade ein paar Minuten kennt. Deshalb hab ich mir oft Berufe ausgedacht, um nicht jedem erzählen zu müssen, dass ich eigentlich Werbekaufffrau bin. Auf das Agenturleben hatte ich überhaupt keine Lust und habe mich erstmal mit Model-, Promo- und Hostessenjobs durchgeschlage, in der Hoffnung dass ich irgendwann DAS richtige finde. DAS, dass einem Spass macht und dass man dann für den Rest seines Lebens machen will ... vergeblich. Rastlos entschied ich mich dann erstmal etwas "regelmässiges" zu machen und fand Zuflucht im Erfurter Zughafen – der homebase des deutschen Singer/Songwriters Clueso.  Da habe ich mich um dies und das gekümmert und fand es klasse mit diesen symphatischen Chaoten ein Jahr im Tourbus durchs Land zu wackeln. Dass man damit aber nicht für den Rest seines Lebens über die Runden kommt ist ja auch klar - also musste ein Tapetenwechsel her und so strandete ich in Hamburg. Ich arbeitete 1 Jahr lang im Goldig auf der Marktstrasse, hatte da eine tolle Zeit und hab viel von der Besitzerin Anna Angelina Wolfers gelernt. Trotzdem gab es immer eine klitzekleine Idee – den Traum jeden Morgen die Tür des eigenen kleinen Ladens aufzuschliessen, mit dem Käffchen in der Hand die Nachbarn begrüssend und einem Lächeln im Gesicht – wie kitschig, aber DAS ist genau das Bild, das Gefühl, die Idee, die seit Jahren in mir wohnt. Und jetzt ist es endlich soweit – mein Freund Niels und ich haben im April einen Laden auf der Osterstrasse in Eimsbüttel eröffnet. Er heisst "frau hansen - wo die schönen dinge wohnen" - wir sind so stolz und aufgeregt und gespannt und manchmal wird mir immer noch schlecht ;-) aber wenn mich jetzt jemand fragt "Und was machst du so?", dann antworte ich: "Ich bin Ladenbesitzerin ... und du so?" – stark!

http://www.frau-hansen.de/

Was wäre deine Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Ich hätte gern Kriminologie studiert, dann wäre ich jetzt vielleicht Komissarin oder Profiler – obwohl ... die haben laut Tatort ja kein Privatleben und mindestens ein schlimmes Problem – also alles gut so wie es ist :-)

Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Ich habe ein Herzensprojekt dass ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt - gegründet im Mai 2013 - einen Nachbarschaftsmarkt, der regelmässig in der Schanze stattfindet.
Hallo Frau Nachbar nennt er sich und bietet eine Plattform für Hamburger ihre selbstgemachten Produkte vorzustellen. Da steht der Flammkuchenbackende Fabio aus der Tarterie St. Pauli neben Jana, die ihre Backmischungen in der Milchflasche verkauft und die Musik kommt aus alten Koffern die 2 Jungs in ihrem Wohnzimmer zu Soundanlagen zum mitnehmen umbauen – das ist ein so schönes buntes Treiben und als Besucher wäre man wirklich überrascht, wieviele kreative Köpfe in der Nachbarschaft leben. Eine super Alternative zum Kaufhaus oder Supermarkt.

In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du? Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen?

Momentan in der Schanze, ich möchte auf jeden Fall innerhalb Hamburgs nochmal umziehen. Mit Familie kann ich mir gut vorstellen am Stadtrand zu wohnen - mit Bahn oder Auto biste ja rucki zucki überall. Und vom Stadtrand aus ist es auch näher zur Ostsee ...



Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

Direkt am See, wie in dem Film "Das Haus am See" – man kann dann morgens mit der Kaffeetasse in der Hand auf der Terasse stehen und aufs Wasser glotzen. Im Sommer kann man mit dem Böötchen raus fahren und im Winter hat man diese traumhafte schneebedeckte Kulisse - ja genau, mein Traumhaus steht am See.

Was macht Hamburg für dich zur Kulturstadt #1?

Ich hab in meinem Jahr in Hamburg einige Leute kennen gelernt, die was auf die Beine stellen ... aus Leidenschaft – Konzerte, Lesungen oder Photoausstellungen zum Beispiel.
Das sind Veranstaltungen, die nicht viel oder kaum Eintritt kosten - so kann sich also jeder Kultur leisten ;-) solche Projekte sollten allerdings mehr gefördert werden - find ich wichtig.

Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

Die verrückten Macher und kreativen Köpfe, ohne die es hier nicht so bunt und lebendig wäre mehr unterstützen.

Warum Hamburg und nicht Berlin oder New York?

Berlin mochte ich noch nie ... buuuuuh! ... tschuldigung an alle Berliner, aber ich fühl mich da unwohl ab dem Moment, wo ich aus dem Zug steige – ich bin innerlich total angespannt und auf Abwehr – weiss nicht woher das kommt.
In New York war ich noch nicht – würde ich aber gern mal – zum wohnen wärs mir bestimmt zu gross.
Ich mag Hamburg, ich mag das Schietwetter, ich liebe die Sonnentage am Elbstrand und die nordische Gelassenheit der Leute hier, ich mags, dass Möwen über der Stadt fliegen, ich mags, dass vor dir n Auto mit nem Boot aufm Hänger fährt und dass ich von meinem Sofa aus die Schiffe im Hafen hupen höre.

Alster oder Elbe?

Definitiv Elbe ... dabei Füsse in 'n Sand – Alsterwasser in der Hand – und n Fischbrötchen. Obwohl es auch Spass macht die kleinen Segelbote auf der Alster zu beobachten, während man aufm Steg in der Sonne liegt .

Wieviel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

"Wieviele Stunden am Tag hast du dein Smartphone in der Hand?", sollte die Frage besser lauten.
Mein Freund schimpft deshalb ganz oft mit mir ... jaaaaa ... ich gebs zu: ich bin ernsthaft süchtig – ohne mein Handy fühl ich mich wie Will Smith in "i am legend" – nachts ist es aber aus - immerhin! Aber da schlaf ich ja auch ;-)

 
Keine Frage, Platz für deine Antwort oder was du loswerden möchtest:

Ich liebe den Niels!

Lieblingssong des Moment?

Hundreds – Circus ( wenn ich so ein schönes Lied geschrieben hätte würde ich ununterbrochen heulen – aus Stolz ;-) )

Lieblingssong forever?

Das kann ich nicht auf Einen beschränken – da geht es um Lebensabschnitte ... bis zu meiner Hochzeit möchte ich jedenfalls Billy Idols "White Wedding" auf der Gitarre vorspielen können.

Drei Plätze die man sich in Hamburg unbedingt anschauen sollte:

#1 meinen laden natürlich! "frau hansen - wo die schönen dinge wohnen" // osterstrasse 170 // eimsbüttel

#2 die Liebsten einpacken und zum Sonntagsbrunchen und chillaxen auf den Hallo Frau Nachbar Markt - immer am ersten Sonntag im Monat von Mai bis September!
Und wenn der mal nicht ist, dann alternativ zu Gretchens Villa – da gibts immer lecker Frühstück, Mittach, Törtchen und wie man guten Kaffee macht, wissen die schon lange.

#3 Elbstrand Falkensteiner Ufer – Karibik für Arme.

Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Grüssen nicht, eher danken ... ich danke dem Universum fürs soviel Glück-Haben und meinem Bauchgefühl fürs solange Geduld-Haben und den Menschen die an mich glauben ... und die wohnen nicht nur in Hamburg ♡



1 Kommentar:

Danke für Deinen Kommentar! :o)