Geraldine Kahl. Hamburger Mensch #211 - Kathrynsky's

Freitag, Dezember 28, 2018

Geraldine Kahl. Hamburger Mensch #211

Vor einer Woche war hier Sarah zu Gast. Bei der letzten Frage, ob sie jemanden grüßen möchte, da nannte sie Geraldine, ihre Partnerin. Die beiden gründeten gemeinsam eine Agentur die sich ausschließlich der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Wenn man beruflich so viel Zeit verbringt, beantwortet man eh alles gleich? Nein, auf keinen Fall, denn hier arbeiten zwei unterschiedlichen Menschen miteinander mit differierenden Antworten auf die Fragen der Serie 'Hamburger Menschen'. Heute beantwortet also Geraldine die Fragen, zuerst einmal, wer bist du und woher kommst du?

Ich bin Geraldine Kahl und komme aus Frankfurt am Main, genauer gesagt aus Rosbach v.d. Höhe. Das ist ein kleiner Ort vor Frankfurt. Hier bin ich mit 4 Jahren zusammen mit meinen Eltern und zwei Geschwistern hingezogen und groß geworden. Davor haben wir bei Mainz gewohnt.

Bildercredit: Lena Scherer

Seit wann bist du in Hamburg?

Ich bin 2010 beruflich nach Hamburg gekommen, 2014 hat es mich dann – auch wieder beruflich- nach Würzburg verschlagen, aber ich konnte mich nie komplett von Hamburg trennen und bin dann von 2014 bis 2017 gependelt, sodass ich zumindest am Wochenende immer hier sein konnte. Seit 2017 bin ich wieder fest in meiner Lieblings- und Herzensstadt zurück.



Erzähl mal von deinem Beruf?

Zusammen mit meiner Freundin und Geschäftspartnerin Sarah (Andersen) habe ich im April eine eigene PR Agentur für Fair Fashion und nachhaltige Lifestyle Brands gegründet: AWAKE Communications. Unsere Mission ist es nachhaltige Marken noch viel bekannter und somit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir finden es wichtig, dass Eco & Fair das neue Normal wird, denn bisher bewegen wir uns damit einfach noch in der Nische.

Bildercredit: Lena Scherer


Was wäre dein Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

In meiner Wunschvorstellung wäre ich Autorin und würde irgendwo im Garten an einer alten Schreibmaschine meine weisen Romane über das Leben und die Liebe schreiben. Vielleicht wäre ich aber auch Tänzerin, ich habe früher sehr viel getanzt und wollte eine Zeit lang zum Ballett gehen.


Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Wir sind gerade in eine neue Wohnung mit großem Garten umgezogen und da gibt es doch einiges zu tun. Also bin ich oft im Garten und versuche ihn auf Vordermann zu bringen bzw. winterfest zu machen, bevor es dann im nächsten Frühjahr so richtig losgeht mit dem Aussetzen und Einpflanzen. Wenn ich nicht in der Erde buddele, mache ich viel Yoga und meditiere. Im Herbst und Winter liebe ich es außerdem ab und zu zu baden. Bei kalten Temperaturen draußen tut mir so eine heiße Wanne mit ätherischen Ölen besonders gut – wo ich doch immer so schnell friere ;-)


In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?

Altona, always and forever.



Möchtest du nochmal in einem anderen wohnen?

Eher nicht, ich bin ja auch gerade erst umgezogen: von Altona nach Altona. Ich liebe das bunte, alternative an Altona schon sehr.


Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

Mein Traumhaus steht vor den Toren Hamburgs aufm platten Land. Ich mag das Alte Land, aber auch Nordfriesland Richtung Nordsee. Hier möchte ich später mal in ein kleines, altes, gemütliches Haus mit großem Garten einziehen. Da schreibe ich dann meine Romane … s.o.

Bildercredit: Lena Scherer


Ist Hamburg für dich eine Kulturstadt? Warum ja oder nein?

Definitiv ja. Da ich schon in viel kleineren Städten als Hamburg gewohnt habe, ist das kulturelle Angebot dazu im Vergleich einfach wahnsinnig groß. Schon alleine die Anzahl der Museen, Konzertflächen, Restaurants und Cafés steht ja für ein sehr breites, kulturelles Angebot in der Stadt.


Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

Wenn ich Bürgermeister von Hamburg wäre würde ich mich für eine autofreiere Stadt bzw. autofreie Zonen einsetzen. In Hamburg kommt man ja mehr oder weniger überall mit dem Auto hin. Ich finde da könnte was getan werden. Außerdem würde ich Hamburger Firmen mit einer fairen und ökologischen Philosophie noch stärker fördern. Ich finde es wichtig, dass gerade solche Firmen Unterstützung bekommen, schließlich ist das der Weg in eine lebenswerte Zukunft.  



Warum Hamburg und nicht Berlin, Istanbul oder New York?

Ich war in Berlin, Istanbul und New York und keine dieser Städte fühlt sich an wie Zuhause. Hamburg schon. Dieses Gefühl ist so stark. Da kann man nix machen.



Alster oder Elbe?

Elbe, keine Frage.


Wieviel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

24h - leider. Sonntags versuche ich zumindest für einige Stunden offline zu gehen. Ganz einfach ist das aber nicht, da ich dann ja auch für meine Familie nicht erreichbar bin und irgendwas gibt es meistens noch zu besprechen.


Keine Frage, doch ein wenig Platz für deine Antwort oder was du loswerden möchtest:

Ich würde mich freuen, wenn wir mit AWAKE Communications mehr Leute für das Thema Eco & Fair Fashion sowie nachhaltigen, kritischen Konsum begeistern können. Oft ist das Argument ja, dass faire Mode zu teuer sei. Aber wer braucht schon jeden Monat drei neue Teile im Kleiderschrank? Da lohnt es sich doch in coole Eco & Fair Fashion zu investieren und dass dann eben nur alle 2-3 Monate. Oft findet man so auch mehr zum eigenen Stil als sich ständig von neuen Fast Fashion Trends irritieren zu lassen. Einfach mal ausprobieren! Irgendwie befreit es nämlich auch!

Bildercredit: Lena Scherer


Lieblingssong des Moments? 




Lieblingssong forever ever? 



Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt mal angeschaut haben sollte:

Altonaer Balkon - der Blick über den Hafen ist einfach unschlagbar!

Ein Platz ohne Namen zwischen Altona und Eimsbüttel. Kennt keiner, und ist wahrscheinlich genau deswegen so schön und ruhig. Einen Kaffee bei Karottentotten holen, hinsetzen und den Blick in die Sonne genießen.

Das Kaifu Bad im Sommer auf eine frühe Morgen-Schwimmrunde. Love!


Möchtest du jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Ich möchte meinem frisch gebackenen Ehemann und meinem kleinen Sohn dafür danken, dass sie in meinem Leben sind. Danke!