Sabine Kaack. Hamburger Mensch #129 - Kathrynsky's

Freitag, April 29, 2016

Sabine Kaack. Hamburger Mensch #129

Nutzt es sich so langsam ab, wenn ich sage, heute freue ich mich sehr? Denn, ich bin schließlich von jedem "Hamburger Mensch" angetan. So freue ich mich auch heute wie ein Honigkuchenpferd, dass Sabine Kaack die Fragen meiner Freitagsserie beantwortet hat und uns ein wenig mehr von sich verrät. 
Sie war meine Favoritin als Heidi in die Camper, als Sonja im "Neues vom Süderhof" und auch als Marion in der Serie "Diese Drombuschs“. Ich wette, es geht mir mit vielen ihrer Rollen so, euch auch? Nachdem ich letzte Woche einen Plattdeutschkurs gemacht habe, hab ich mir auch ihr Buch "Över't Land" vorgenommen. Wie ihr lest, es gibt eine Menge zu erzählen, fangen wir an mit, wer bist du?

Sabine Kaack: weiblich, weltoffen, Natur und Tier liebend, abenteuerlustig, sinnlich, neugierig, begeisterungsfähig!


Woher kommst du?

Aus der geografischen Mitte Schleswig-Holsteins, Nortorf.

Seit wann bist du in Hamburg und wie bist du hier „gelandet“?

Ab 1975 durfte ich die Hochschule für Musik und Theater in Hamburg besuchen. Bis 1978. Danach folgten Aufklärungsstücke mit Rockmusik des legendären Gripstheaters am damaligen Klecks-Theater Hamburg. Wir spielten hauptsächlich in der Markthalle vor Schulklassen 1-3 Vorstellungen am Tag.


Erzähl mal von deinem Beruf?

Ich bin Schauspielerin und es zog mich früh zum Film und Fernsehen - eine aufregende Zeit in den 80iger und 90iger Jahren, in der ich die Welt erobern durfte. Ich verkörperte Hauptrollen in Serien und Fernsehspielen, auch in Kinofilmen - als motorradfahrende Kriminalmeisterin in SOKO 5113, die rebellische Tochter in DIESE DROMBUSCHS, die Schlampe Manuela im Kultfilm BANG BOOM BANG (ein todsicheres Ding), die Tante Sonja in NEUES VOM SÜDERHOF und vieles mehr. Neben Fernsehrollen war und bin ich aber auch immer wieder am Theater tätig. Auch als Sprecherin und Moderatorin bin ich gelegentlich tätig.

Nach vielen Jahren in Berlin bin ich zurück in den Norden gezogen, fand zu meinen Wurzeln in der plattdeutschen Sprache zurück und gab ein Buch heraus. Eine Anthologie. Eine Sammlung niederdeutscher Erzählungen und Gedichte. Seitdem bin ich unermüdlich auf Lesereise, damit die Sprache lebendig bleibt. Zudem bin ich offizielle Botschafterin des niederdeutschen Theaters als nationales immaterielles Kulturerbe der UNESCO.

Da mein Lebensthema die Liebe ist, habe ich dann noch ein Literaturkonzert entwickelt, in dem ich lese, rezitiere, singe und spiele. Ein sehr persönliches Programm. Das alles umfasst mein wunderbarer Beruf.



Was wäre dein Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Da kann ich mir einiges vorstellen: Ich bin fasziniert vom Meer, vielleicht Meeresbiologin oder etwas im Handwerk: schreinern, zimmern, Plastiken herstellen ...

Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Stricken, das entspannt mich, lesen, viel spazieren gehen, Doppelkopf spielen, Sport, Freunde treffen, kochen. Und manchmal liege ich in meinem Liegestuhl auf der Wiese und beobachte das Treiben der Wolken und der Vögel im Himmel und denke: Habe ich meine Jahre nur geträumt?


In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?

Zuerst habe ich im Studentenwohnheim in Barmbek, dann in einer WG in der Repsoldstraße hinterm HBF, dann in Eimsbüttel und Altona gewohnt. Jetzt lebe ich vor den Toren Hamburgs.

Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen, wenn ja, wo?

In Ottensen, um stundenlang Schiffe zu gucken.

Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

Auf einem flachen Hochhausdach. Aufgestockt, sodass ich einen Rundblick über den Hafen hätte …


Ist Hamburg für dich Kulturstadt? Was macht sie dazu?

Hamburg hat eine vielfältige Kulturszene: Theater, Oper, Elbphilharmonie, Private Kleinkunstbühnen, Kult auf der Reeperbahn, viele Clubs mit schillernden multikulturellen Musikgruppen aus allen Richtungen. Hamburg wird weltoffener.

Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

Ich habe großen Respekt vor so einer Aufgabe und fände es ein wenig anmaßend, hier große Vorschläge zu machen. Aber Hamburg noch mehr als Film-, Musik- und Theaterstadt, auch in der Subkultur, zu präsentieren und zu stützen, das würde ich mir wünschen.

Warum Hamburg und nicht Istanbul, Berlin oder New York?

Ich hatte das große Glück in mehreren Städten gelebt zu haben. Aber mein Zuhause, meine Heimat, das ist für mich der Norden!


Alster oder Elbe?

Beides. Elbe und Alster dienten schon so manches Mal als Drehort für Filme oder Serien, aber auch für Fotoshootings.
Einmal ging ich mit einem Freund an der Elbe spazieren. Wir wollten zur Strandperle auf ein Bier. Ich hatte meine Hündin Bonny dabei. Es war ein sonniger Tag, eine leichte Brise Hamburger Elbluft begleitete den strahlend blauen Himmel. Plötzlich riss meine Hündin sich los und tobte vor lauter Freude wie verrückt umher, buddelte im Sand und wirbelte zum Elbufer rüber. Es war das reinste Hundeglück. Sie kläffte Schlepper und Schiffe an und jaulte vor Vergnügen, bis sie einen anderen Hund auf einem Kutter erspähte. Es war kein Halten mehr. Bonny musste ins Wasser. Eh ich mich versah, war sie in den Fluten verschwunden. Alle meine Befehle sie zur Umkehr zu bewegen blieben unerhört. Endlich, nach gefühlt einer Stunde paddelte sie zurück an den Strand. Die letzten Meter musste ich sie aus dem Wasser tragen, so sehr hatte sie sich verausgabt. Ein Hund gegen einen Kutter. Auf dem Wasser eine Unmöglichkeit, den anderen Hund zu erreichen. Bonny war völlig fertig und ich auch. Danach bekamen wir in der Strandperle erstmal einen großen Napf mit Leitungswasser für das Tier und Bier für die Menschen. Auf den Schrecken sind wir da auch ordentlich versackt und Bonny schlief friedlich neben uns ein. Also vielleicht doch ein bisschen mehr Elbe …


Wie viele Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

Leider zu lange …

Keine Frage, doch ein wenig Platz für etwas, was du loswerden möchtest:

Kommt mich besuchen unter www.sabinekaack.de! Ich freu mich!

Lieblingssong des Moments?

Ich höre jeden Tag NDR Kultur rauf und runter …

Lieblingssong forever?


Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt angeschaut haben sollte:

  • Das Ahoi Marie Bootshaus
  • Das Literaturhaus am Schwanenwik.
  • Für Plattdeutsch-Fans: die Niederdeutsche Bibliothek der Carl-Toepfer-Stiftung.

Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Meine Fans, die mir in all den Jahren die Treue gehalten haben ☺

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