Ninon Götz. Hamburger Menschen #62 - Kathrynsky's

Freitag, November 21, 2014

Ninon Götz. Hamburger Menschen #62

Die wunderbare Ninon Götz ist mir vor ca. drei Jahren hier in Hamburg über den Weg gelaufen und seitdem bin ich begeisterte Leserin ihrer Texte, die voller Witz, Charme und Wissen sind, woher sie kommt und was sie macht, das könnt ihr nun hier lesen, in der neuesten Folge der Serie Hamburger Menschen:

Wer bist du?

Eine existentielle Frage zum Anfang, das mag ich! Nüchtern betrachtet bin ich Halb-Österreicherin, halb-Kasachin, verheiratet, Mode-Journalistin und lebe in Hamburg. Alles weitere muss ich noch rausfinden. Am liebsten auf der Couch meines Psychiaters.

Woher kommst du?

Aus Wien. Meinen österreichischen Akzent habe ich aber schon nach zwei Wochen in Deutschland abgelegt. Sehr zum Bedauern meiner Wiener Freunde und Familie.

Seit wann bist du in Hamburg?

2001. Zwischendurch habe ich Hamburg aber mit Berlin betrogen. 5 Jahre lang habe ich in der Hauptstadt gelebt, aber was soll ich sagen: Wir haben einfach nicht richtig zusammen gepasst. Und wir wollten nicht die gleichen Dinge. Berlin wollte, dass ich feiere, abstürze und ausschlafe. Und ich wollte nicht mit 40 aussehen wie 80, keinen Raucherhusten und - naja, beim Ausschlafen waren wir uns einig. 2009 bin ich nach Hamburg zurück gekommen. Und jetzt bleibe ich auch!



Erzähl mal von deinem Beruf?

Die Fantasie: Ich lackiere mir den ganzen Tag die Nägel und werde nur ab und zu von Karl Lagerfelds Anrufen und Balmain-Kleiderlieferungen gestört. Die Wahrheit: Ich sitze 14 Stunden am Tag am Rechner und mache (gemeinsam mit Alex Springer) Très Click. Ich bin Redakteurin, Fotochefin, Artdirektorin, Sekretärin und PR-Frau in einem. Ein prima Job für Menschen mit multiplen Persönlichkeiten!

Was wäre deine Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Interior Designerin. Ich lieeeeebe es, einzurichten. Deshalb bin ich auch in den letzten 11 Jahren acht Mal umgezogen. Immer, wenn ich mit einer Wohnung fertig war, hatte ich Bock auf was Neues.

Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Schlafen.

In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?

St. Georg, am Hansaplatz. Vor meinem Fenster stehen immer ein paar Prostituierte, das erdet mich irgendwie.

Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen?

Ich habe schon in Eppendorf, Neustadt und Rotherbaum gewohnt. St. Georg gefällt mit mit Abstand am besten. Aber heimlich träume ich von einer Wohnung am Hafen oder in der Speicherstadt mit Wasserblick.

Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

In British Columbia oder auf Vancouver Island in Kanada. Ich liebe dieses Land und träume seit Jahren davon, dorthin auszuwandern. Leider kann man da nur in der Tourismus-Branche arbeiten und ich bin eine katastrophale Köchin/Gastgeberin.

Was macht Hamburg für dich zur Kulturstadt?

Ist sie das etwa? Ich komme aus Wien, das ist für mich eine Kulturstadt. Aber Hamburg ist wunderschön und raubt mir immer noch regelmäßig den Atem.

Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

Die Herbertstraße für Frauen zugänglich machen, eine Frechheit ist das!


Warum Hamburg und nicht Berlin oder New York?

In Berlin war ich ja schon, das ist meiner Meinung nach die am meisten überbewertete Stadt der Welt. Und New York ist toll, aber irgendwann will man auch nicht mehr in einem Schuhkarton leben.

Alster oder Elbe?

Beides. Ich liebe das Wasser!

Wieviel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

25

Lieblingssong des Moment?

Don’t von Ed Sheeran. Läuft bei mir gerade rauf und runter. Und Yellow Flicker Beat von Lorde.

Lieblingssong forever?

Hmm, schwierig. Aber der Song “Letting the Cables Sleep” von Bush treibt mir immer noch Tränen in die Augen.

Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt angeschaut haben sollte:
  • Atlantik Fisch in der großen Elbstraße. Super frischer Fisch und Austern.
  • Bar Le Lion. Schummrig und klein, perfekt für intime Gespräche.
  • Den Dom. Huiiii!

Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Alle, die mich nicht kennen: Lass uns kennenlernen!

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