Istanbul, mit scharfe Soße - Bir gavurun İstanbul'u keşfi - Kathrynsky's

Freitag, April 01, 2011

Istanbul, mit scharfe Soße - Bir gavurun İstanbul'u keşfi

"Von den deutschen Medien geprägt hatte ich mehr Vorurteile als mir lieb war.", so Alexandra Klobouk die das Buch „Istanbul, mit scharfe Soße?“ geschrieben hat. Tolles Buch!

Die Deutsch-Türkische Community lebt schon seit 40 Jahren außerhalb der Türkei und hat sich somit in vieler Hinsicht unabhängig voneinander entwickelt. Wo so viel über Integrationsdebatte, Migrationshintergrund, Integrationsverweigerung, bildungsferne Menschen in Deutschland und mehr geschrieben wird, habe ich mich versucht zu erinnern ... 
In meiner Erinnerung waren sie schon immer da. Im Kindergarten kann ich mich an keinen kulturellen Unterschied zwischen meinen Basteltischkumpels und mir erinnern. Meine erste Wahrnehmung dazu hatte ich in der Grundschule. Doch, das lag daran, dass Ramazan einfach einen ungewöhnlich schönen Namen hatte, sehr nett war und er der einzige Junge in meiner Klasse, der im Sport genauso schnell rennen konnte wie ich. 
Das war der einzige Unterschied den ich wahrnahm! Ich habe das große Glück so aufgewachsen zu sein, das ich nie gelernt habe, auf Grund der Herkunft zu urteilen. Die eine war meine Freundin, die andere eben nicht ... Weiß Gott (!!!), warum!

Ich liebe fremde Länder und Kulturen, entdecke gerne. In der Uni habe ich jeden Sprachkurs den mein Stundenplan zuließ belegt, doch die einzige Sprache die mich wirklich gefangen hat, war die Türkische! 
Ich liebe die bildlichen Geschichten die mit der türkischen Sprache erzählt werden können, die Freude die in Kleinigkeiten investiert wird und den Zusammenhalt in diesem Land. Das sind Eigenarten die mir sehr nah sind und meinem Land doch fremder erscheinen als sie es, so glaube ich, am Ende selbst sind.

Doch, zurück zu dem Buch! Wie sieht es mit der Integration in der Türkei aus: Wie „integriert“ man sich als Deutscher in der Türkei?
Die Berliner Illustratorin Alexandra Klobouk hat genau diese Frage gestellt. Ihr Kopf war voller typisch Berlin-Kreuzberg geprägter Klischees über die Türken und die Türkei. In dem Buch sammelt sie  Geschichten aus ihrem Leben in Istanbul, dokumentierte den Alltag und unterstreicht alles mit kleinen Illustrationen in einem liebevoll illustrierten Band.

Das Buch habe ich mir kurz nach Erscheinen gekauft und gestern war ich auf der Buchlesung hier in Hamburg. Dort war auch Kerim Pamuk, ein Hamburger Kabarettist, der in der Türkei geboren wurde. Er führte ein großartiges Gespräch mit Alexandra. Was mir davon in Erinnerung blieb? Einordnen ist für Deutsche ganz wichtig! Abfrage, vorstellen, einordnen!

Stellen wir uns gegenseitig auch mal die Fragen: 

- Wie bist Du aufgewachsen? War Dein Vater der Mann im Haus, beschäftigte sich den ganzen Tag mit seiner Arbeit, Rasenmähen und Autowaschen und Deine Mutter, war sie zu Haus und hat gekocht und Euch umsorgt?
- Bist Du gläubig? Was für eine Rolle spielt Deine Religion in Deinem Leben?
- Warum sind die meisten im Ausland lebenden Deutschen so schlecht integriert?

Und lernen wir mehr kennen. Eigenarten, Gewohnheiten und Menschen!
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2 Kommentare:

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